Auch wenn ich mir das nie haben träumen lassen, dass es so schnell gehen würde mit weiteren Fellnasen, aber es war einfach nicht mehr auszuhalten.

Nur 4 Tage nach Bonnys Tod traf mich diese Stille in der Wohnung wie ein Vorschlaghammer. Als ich morgens aufstand und ins Wohnzimmer kam, überfiel mich diese Stille und die total veränderte Atmosphäre so abrupt und heftig. Ich habe es nicht mehr ausgehalten. Um mich abzulenken, telefonierte ich mit dann mit einer sehr lieben Katzenfreundin. Ich klagte ihr mein Leid, dass es hier so furchtbar ist ohne Fellnase, ich aber durch meine anstehende OP und anschließender Reha gar nicht so schnell eine andere Fellnase zu mir holen könnte. Sie riet mir, mich an das örtliche Tierheim und/oder Tierschutzorgas zu wenden und zu fragen, ob sie kurzfristig einen Pflegeplatz oder Urlaubsplatz bräuchten. Das tat ich auch und wurde bei der Katzenschutzgruppe Winterhude fündig.

Auf deren Internetseite fand ich Kater Willy. Gleich das erste Bild von ihm sprang mir dermaßen ins Gesicht, und sein Blick ging mir sofort mitten ins Herz.

Am liebsten hätte ich ihn sofort an diesem Tag abgeholt zu mir nach Hause. Aber es stand ja leider meine OP und Reha noch vor der Tür, so dass das nicht möglich war. Am gleichen Abend telefonierte ich dann mit Ute, der Pflegestellen"mama". Sie erzählte mir von Willy in so warmen Worten, dass mein Herz noch mehr aufging für diesen zauberhaften Kater. Wir verblieben so, dass ich am nächsten Sonntag (8.1.2012) zu Besuch kommen sollte, um ihn kennen zu lernen.

Als ich ankam, stand er schon parat und umstrich meine Beine und beschmuste mich wie nichts Gutes *grins*. Ute sagte mir, dass er auf alle Menschen so zugehen würde und er ein absoluter Menschenkater wäre - er liebt alle Menschen. Wir saßen am Tisch und redeten. Ich erfuhr, dass Willy dem Anschein nach als Einzeltier gehalten werden muss, da er sich mit den anderen Katzen bei Ute nicht verstehen und alle mobben würde. Puh - das hatte ich mir ja so nicht vorgestellt, wenn wollte ich ja "eigentlich" wieder 2 andere Katzen haben. Naja - wenn aber der Willy so gar nicht mit anderen Katzen kann. Also entschied ich mich, Willy auch als Einzeltier zu nehmen. Ich bin ja eh in Rente und daher auch viel zuhause, so dass er nicht solange alleine sein müsste.

Nach einer Weile rief Ute mich dann, ich müsse unbedingt kommen und mir das ansehen. Ich stand auf und ging in das Gästezimmer. Dort hatte Ute meine Jacke über einen Stuhl gelegt (halb auf der Lehne, halb auf der Sitzfläche). Und was war........................????? Willy lag komplett unter meiner Jacke eingemummelt, nur eine Hinterpfote schaute noch unter Jacke hervor. Ich bzw. auch Ute hatten sofort das Gefühl, als ob er damit sagen wollte "ok - wenn du gehst, nimm mich gleich mit"!!!!!!!!!!!!!!!!!!! Durch dieses Erlebnis war ich total verknallt in diesen bildhübschen Kater.

Bevor ich ins Krankenhaus ging, besuchte ich Willy dann noch einmal. Sabine, eine sehr sehr liebe Katzenfreundin war mit als Haus- und Hoffotoknipserin *grins* (danke für die tollen Aufnahmen).

Auch hier signalisierte er sehr deutlich durch die Jacke, dass er zu mir wollte *grins*. Ich fuhr beruhigt wieder los und ging ins Krankenhaus.

Von der Klinik habe ich dann auch mit Ute und Petra (Vorsitzende der KSG Winterhude) telefoniert. In einem Gespräch erzählte mir Petra, dass Willy auf der Pflegestelle bei Ute eine Miezekatze hat, mit der er sich anfängt zu verstehen. Sie spielten sogar zusammen. Uff, mit so einer Entwicklung hatte ich nun so gar nicht gerechnet, aber egal. Ich rief dann Ute an, um mich bei ihr zu erkundigen, ob das tatsächlich so ist. Sie bestätigte das. Tja und dann stand ich nun also da - der Gedanke, doch wieder zwei Weggefährten zu bekommen, war sehr verlockend. Wie schnell ich mich dann aber entscheiden musste, damit hatte ich auch nicht gerechnet. Noch während dieses Gespräches mit Ute sagte sie dann zu mir "ich habe jetzt ein Problem, wenn du Mimi auch nehmen willst. Heute kommen noch Leute, um sich die Lütte anzusehen"! Was für ein Schreck - Willy verträgt sich mit Mimi, sie kennen sich,fangen an zu spielen und dann soll Mimi woanders hin?????? Nee - dat ging ja nu mal gar nich. Also habe ich mich innerhalb von wenigen Sekunden entschieden, und Mimi kommt gemeinsam mit Willy nach der Reha zu mir. Basta!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Nun hatte ich also doppelten Grund, schnell wieder auf die Beine zu kommen, denn nach der Reha geht es los. Die Zeit verging wie im Flug - und ruckzuck war ich wieder zuhause. Mit Ute hatte ich dann abgesprochen, dass ich noch ein paar Tage Zeit für mich habe, bevor beide Miezen dann zu mir umziehen.

Am Samstag (25.2.2012) war es dann soweit. Mit Siglinde - einer lieben Katzenfreundin - fuhr ich zu Ute. Gemeinsam haben wir dann beide Miezen "eingetütet" und ab gings zu  mir nach Hause. Hier angekommen, wurden beide Türen der Transporttaschen gleichzeitig aufgemacht. Meine Prognose war, Willy wird als Erster alles ansehen und Mimi wird sich erstmal verkrümeln. Genauso war es, allerdings kam auch Mimi nach sehr kurzer Zeit wieder aus dem Schlafzimmer raus und sah sich ebenfalls in der neuen Umgebung um. Klar bei ungewohnten Geräuschen war sie schnurstracks wieder im Schlafzimmer, aber sie kam immerhin wieder raus. Alles in allem hatten wir alle drei ein gutes Gefühl, was den Umzug und das Eingewöhnen anging.

Später, als Ute und Siglinde dann weg waren, kehrte hier etwas "Ruhe" ein. Ich habe mich wie immer verhalten und die Katzen so gar nicht beachtet oder bedrängt. Nach etwa einer halben bis 3/4 Stunde wollte ich in die Küche zum Rauchen. Von den Katzen nix zu sehen. Ich schaute mich um und wo fand ich sie? Willy lag in der Höhle vom Kratzbaum und schlief tief und fest. Mimi lag unter dem Fernsehsessel oder im Schlafzimmer. Ich ging also in die Küche und kam etwa 5 Minuten später zurück ins Wohnzimmer. Was ich dann sah, hat mich echt umgehauen - in der Höhle des Kratzbaums lag nun nicht mehr Willy, nein Mimi lag dort und schaute mich mit großen Augen an. Damit hatte ich ja im Leben nicht gerechnet. Wie sie den schlafenden Willy aus der Höhle rausgekriegt hat - keine Ahnung :-)

Das allerschönste aber geschah nur wenig später. Die beiden waren wieder eine Weile nicht zu sehen. Ich ging also los und schaute mich leise um. Im Wohnzimmer nix - weder Mimi noch Willy. Beim Blick ins Schlafzimmer ging dann mein Herz auf. Auf dem Bett lag lang ausgestreckt Willy und schlief dort. Ich wollte ihn nicht stören und ging leise wieder raus. Etwas später wollte ich noch einmal nachsehen und ging wieder ins Schlafzimmer. Dieses Mal musste ich Licht anmachen, weil es schon dunkel war. Dadurch wurde Willy wach und dann........................... drehte er sich auf den Rücken und präsentierte mir seinen Plüschbauch  - ganz ohne Angst und ohne Scheu lag er auf dem Rücken und streckte mir sein Bäuchi entgegen.

Auch die nächsten Tage verliefen prima. Willy zeigte von Anfang "hier bin ich zuhause". Ebenfalls Mimi - sie war nicht so scheu und ängstlich, wie ich anfangs vermutet hatte. Sie kam raus, sah sich um und schlief auch schon offen irgendwo im Wohnzimmer - entweder unter der Heiung oder auch auf dem Kratzbaum.

Hier ein paar Bilder nach 4 Tagen

Also alles in allem - ein perfekt gelungener Umzug und rundum zufriedene Miezekatzen und eine glückliche Angi.

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