Es ist also mal wieder soweit; der Frühling und der Sommer naht, und eigentlich ist es für mich die schönste Jahreszeit schlechthin.

Leider gibt es jetzt auch alljährlich wieder Schattenseiten, nämlich dann, wenn unkastrierte Katzen ihre Babys bekommen. 

Jedes Jahr das gleiche Drama - die Tierheime quellen über von eingefangenen Mutterkatzen mit ihren Würfen oder auch die Babys ohne Mutter, weil die nie wieder aufgetaucht ist (überfahren, vergiftet oder irgendwas anderes mit ihr passiert ist).


Und alle, die eine Katze wollen, wollen Babys - weil sie ja so niedlich und süß sind. Daß aber aus diesen kleinen Wirbelwinden im Nullkommanix eine ausgewachsene Katze wird, das wird leider viel zu oft übersehen. 

Wenn sich die Leute, die einer Katze/einem Kater ein neues Zuhause geben wollen, VORHER informieren würden, was es bedeutet, einem Tier ein Zuhause zu geben, dann wäre m. M. nach schon ein großer Schritt in die richtige Richtung getan.

Wie oft landen grade solche süßen kleinen Minitiger wieder im Tierheim, wenn sie aus ihrem Babyalter rausgewachsen sind und anfangen, ihre Grenzen auszutesten, in dem sie Tapeten zerkratzen, Blumentöpfe von der Fensterbank herunterbefördern, an den Gardinen hochklettern und so weiter und so weiter. Nun sind manche Katzenbesitzer nicht mehr begeistert von ihrem ehemals ach so niedlichen kleinen Zwerg. Der nächste Schritt ist dann sehr oft "ab ins Tierheim" oder schlimmstenfalls einfach auf die Straße - natürlich unkastriert, so dass dann der Kreislauf mit der Babyschwemme ungebremst weitergeht.

Wenn ich dann auch noch höre, dass es heute immer noch Menschen gibt, die glauben, dass eine Katze unbedingt einmal Babys haben muß, dann könnte ich die Wut kriegen. Es gibt ja teilweise wohl sogar noch Tierärzte, die das befürworten. Dabei ist es für eine Katze nicht lebensnotwendig oder für die Entwicklung notwendig, dass einmal Junge geboren werden müssen.

Es gibt doch schon so viel Katzenelend - warum verdammt noch einmal wird das noch vermehrt durch solche unüberlegten und unnötigen Aktionen???


Durch eine langjährige Internetbekannte, die jahrelang aktiv im Tierschutz arbeitet, bekomme ich regelmäßig ihre Notfallemails. Zu dieser Jahreszeit handeln die meisten von Babys, die dringend untergebracht werden müssen.

Grade vor ein paar Tagen kam eine Email rein von ihr:

"habe heute Abend einen grausamen Fund gemacht, der mich mal wieder entsetzt feststellen lässt, wie grausam manche Menschen sein können...

als ich vorhin zu den Müllcontainern ging, standen dort mal wieder die saufenden Jugendlichen aus dem Nachbarhaus.


Ich hatte die Hunde dabei, und sie verpissten sich schnell, als ich näher kam. Im Müllhäuschen waren meine Hunde plötzlich sehr aufgeregt und schnüffelten wie verrückt auf dem Boden. Ich schaute genauer hin und entdeckte zwei zertretene, winzige Katzenbabys.
Eines zuckte noch ein bisschen mit den winzigen Pfötchen, dann verstarb es, das zweite war bereits ganz tot.

Nelly entdeckte ein drittes, ebenfalls verstümmeltes Baby unter einer Mülltonne, auch dieses lebte nicht mehr. Und dann hörte ich ein ganz leises Wimmern, ich suchte und fand in einer leeren Keksdose noch zwei Babys, die unversehrt waren. Sie waren bereits ganz kalt und faltig.

In meiner Wohnung begann ich dann mit den ersten Hilfemaßnahmen für die Kleinen, die ca. einen Tag alt sind. Leider verstarb das schwarze Baby nach einer halben Stunde. Übrig ist nun ein winziges Glückskatzenkind, das sich mittlerweile unter meinem Pulli aufgewärmt hat und zu meiner großen Freude schon 3 ml Katzenmilch (die ich Gott sei Dank immer im Haus habe) getrunken hat.

Seine Überlebenschancen stufe ich trotz allem als sehr gering ein, aber jedes Daumendrücken ist gefragt. "

An dieser Stelle könnte ich jetzt auch noch Fotos von solchen Grausamkeiten einstellen - aber das erspare ich den Lesern dieser Seite - es reicht, wenn solche Bilder mich bis in den Schlaf verfolgen.


Auch auf der Internetseite von den

gibt es immer wieder Bilder von kleinen Zwergen zu sehen - die durchweg von draußen sind - teilweise natürlich pottwild, weil sie Menschen nicht kennen und dieses Verhalten von der Mutter bereits übernommen haben.

Im Frühjahr letzten Jahres erfuhr ich von dort, dass sie nachts mit kleinen Babys konfrontiert wurde, die ca. 3 - 4 Wochen alt einfach in einem Karton ausgesetzt wurden. Von der Mutter natürlich keine Spur. Diese kleinen Zwerge müssen jetzt erst einmal aufgepäppelt werden.

Was ich aber viel viel viel schlimmer fand, war, als ich dann hörte, dass am nächsten Morgen wiederum Babykatzen gerettet werden mussten, weil man (wer immer auch man ist) mit diesen grade mal ca. 4 Stunden alten Babys FUSSBALL gespielt hat.

WAS sind das bloß für Menschen??? Haben sie gar KEINEN RESPEKT mehr vor einem Lebewesen???? 


Ich weiß, dass ich alleine nichts verändern kann, aber ich hoffe inständig, dass ich mit solchen Geschichten (ein sehr unpassendes Wort wie ich finde) die Menschen wenigstens etwas aufrütteln kann, damit sie nicht mehr sagen können: "Davon habe ich nichts gewusst"!!!

Ein APPELL an alle Tierfreunde:

Lasst eure Tiere kastrieren, damit diesem Elend entgegengewirkt werden kann!!!!!


Im Sommer ist die Babysaison ja leider jedes Jahr wieder auf vollen Touren.

Ich schildere hier nur mal eine Aktion, die wir durchziehen  mussten, als wir mitkriegten, dass eine "Draussen-Katze" Babys hatte.

"Am nächsten Tag sind wir dann also hin und mussten diese Katze mit ihren Babys erst einmal suchen; weil eine Mutterkatze ihre Kleinen nach der Geburt immer erst einmal an einen anderen sicheren Ort bringt. Aber meine Bekannte hat so eine gute Nase für neue Verstecke, dass sie sie nach relativ kurzer Zeit gefunden hatte.

Nun galt es, alle Tiere in eine Katzenfalle zu bekommen. Wir versuchten es mit Futter in der Falle - aber nix da. Als meine Bekannte mir dann sagte, dass die Mutter durch das Fressen der Nachgeburt erst einmal total satt ist, wurde uns beiden bewusst, dass wir so keine Chance haben würden, diese Mutterkatze mit Fressen zu kriegen.

Als einzige Chance blieb also nur, die Babys in die Falle zu legen, damit die Mutterkatze dann zu ihren Babys geht. Aber sie ging keinen Millimeter von ihren Kindern weg. Stunde um Stunde saßen wir und warteten - aber nichts.

Nach gut 2 1/2 Stunden musste meine Bekannte los zu einer anderen Katzenstelle und ich blieb alleine zurück. Wir hatten vorher noch den sogenannten Struppiwagen angefordert, um Hilfe zu bekommen. Auf den musste ich nochmals über eine Stunde warten. Als er dann endlich kam, war nur ein einziger Mann an Bord, der mir dabei helfen sollte, die Mutter erst einmal von den Babys wegzuholen, um dann die Kleinen in die Falle zu legen.

Und dieser Mensch war so was von tolpatschig, dass die Mutterkatze fast in Panik davonlief. War zwar nicht grade das, was ich mir vorgestellt hatte, aber so kamen wir wenigstens an die Babys heran. Die Kleinen - es waren insgesamt 3, und eines davon war leider bereits tot - habe ich dann locker in ein Handtuch eingewickelt und vorsichtig in die Falle gelegt.

Anschließend haben wir die Falle ganz versteckt aufgestellt und auf die Mutter gewartet. Und dieser Döskopp vom Struppiwagen meinte dann, ich solle die Falle offen lassen, damit die Mutter sich daran gewöhnen kann. Dass die Mutter ihre Kleinen sofort wieder an einen anderen Platz verschleppen würde, konnte er sich nun gar nicht vorstellen.

Er fuhr also wieder los, und ich saß schon wieder ganz alleine - mittlerweile war es bereits ziemlich dunkel, und ich hatte nicht einmal eine Taschenlampe oder ähnliches dabei - und wartete und wartete. Die Mutter geisterte auch die ganze Zeit in der Umgebung herum, aber ich war noch da, und das hat sie davon abgehalten, zu ihren Babys zu gehen.

Also entschloss ich mich, für eine Stunde ganz wegzugehen. Ich bin also Richtung Heimat, hab meinen Mann von der Arbeit abgeholt, und anschließend bin ich mit ihm zusammen nochmal hingefahren - alleine war es mir - ehrlich gesagt - auch viel zu unheimlich dort.

Aber auch nach dieser Stunde waren die Kleinen immer noch alleine in der Falle. Vor lauter Verzweiflung hab ich mit meiner Bekannten nochmals telefoniert. Sie sagte mir dann, ich solle die Falle "scharf" stehen lassen, damit die Mutter zu den Babys kann. Alleine diese Vorstellung hat mich Nerven gekostet, aber es ging ja nicht anders. Ich konnte mir ja nicht die ganze Nacht da um die Ohren hauen. Also fuhr ich unverrichteter Dinge wieder nach Hause."

Aber ständig gingen mir diese Katzen durch den Kopf - was geschieht, wenn die Falle nicht gleich richtig zugeht? Oder, wenn die Mutter mit einem Baby wieder raus kann aus der Falle und die Tür dann zugeht? Gedanken ohne Ende. Aber ich konnte es nicht ändern.

Es waren noch ein paar Stunden, bis meine Bekannte - morgens um 6.00 Uhr - schließlich die Falle kontrollieren wollte. Am nächsten Morgen - so gegen 10.00 Uhr habe ich dann endlich die erlösende Nachricht erhalten - Mutter und Babys waren in der Falle - und alle wohlauf. Anschließend sind sie alle ins Tierheim gebracht worden, damit sie dort in aller Ruhe und ungestört ihre Kleinen aufziehen kann und später auch gleich sterilisiert wird.


Leider sind solche Aktionen nicht immer von Erfolg gekrönt, so dass man viele viele Stunden sozusagen in den Sand gesetzt hat. Aber auch solche Erfolge sind immer wieder Grund für mich nicht aufzugeben in dem Kampf gegen das Katzenelend!!!


UND  wenn nur etwas mehr Menschen ein wenig mithelfen würden bzw. ihr Denken über Katzen und Babys kriegen verändern würden, dann würde das Katzenelend, was alljährlich wieder auftritt, drastisch reduziert werden. 

Aber leider heißt es ja so oft: "Ach ich würde ja gerne, aber....". Oder es wird ein Beitrag in irgendeinem Verein bezahlt und damit wird dann das schlechte Gewissen beruhigt "Schließlich zahle ich ja meinen Beitrag und damit muß es aber auch genug sein"!!!


Was aber hier noch genauso wichtig ist, dass die Babykatzen nicht bereits von der Mutter weggenommen werden, sobald sie eigenständig fressen und alleine auf das Katzenklo gehen (was meistens so ab der 6. Woche geschieht)

Viele glauben auch heute noch, dass damit die Babykatze in ihrer Entwicklung so weit ist, dass sie von der Mutter weg kann. Wenn man das mal in der freien Natur beobachtet, wird man feststellen, dass eine Mutterkatze ihren Kleinen - auch nachdem sie selber fressen - noch viele Dinge beibringt. Und wenn die Mutterkatze ihre Kinder dann wegschlägt, erst dann ist der richtige Zeitpunkt, dass die Kleinen auch ganz abgegeben werden können.

In der Regel ist es heute so, dass Katzenbabys NICHT vor der 12. Woche von der Mutter wegkommen. Erst dann ist die Entwicklung der Kleinen so weit, dass sie alles, was son kleines Katzenkind "wissen" muß, gelernt haben.

Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass meine beiden Mädels auch viel zu früh von der Mutter wegkamen. Bonny und Cleo waren die letzten beiden Babys von dem Wurf - die anderen waren schon alle in einem neuen Zuhause. Und sie waren, als ich sie mir ansah, grade mal 6 Wochen alt.

Damals (1993) wußte ich es noch nicht anders, habe aber instinktiv versucht, den damaligen Besitzer davon zu überzeugen, dass ich die Kleinen erst später holen kann, er hat sich auf nur eine Woche eingelassen. Sie sind also im Alter von 7 Wochen zu mir gekommen. Wenn ich sie nicht genommen hätte, wären sie sicher in ein anderes Zuhause gekommen, wo niemand drauf geachtet hätte, dass sie noch viel zu jung sind zum Abgeben.

Bei mir lebte damals mein Dyssi noch - ein 13jähriger Kater - und er hat letztlich noch einige erzieherische Maßnahmen mit den beiden Kleinen durchgezogen - und beide Babykatzen haben bis zu Dyssis Tod an seinen Zitzen genuckelt (da waren sie aber schon 4 Monate alt).

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