Fundkatzen

Wie ich in den letzten Monaten immer wieder feststellte, ist das Thema Fundtiere in der Öffentlichkeit anscheinend etwas ungeklärt oder unsicher. Viele, die ein Tier finden oder denen ein Tier zugelaufen ist, wissen nicht, dass sie so ein Fundtier auf jeden Fall melden müssen.

In dem Katzenforum, in dem ich viele Jahre aktiv dabei war, las  ich fast täglich von vermissten Katzen und der Trauer der Besitzer, die nicht wissen, was aus ihren Lieblingen geworden ist. Sie suchen und suchen und bekommen keine Rückmeldung - kein Lebenszeichen. Oftmals stoßen diese Suchaktionen in der Öffentlichkeit auch nicht immer auf Verständnis "wieso ist doch nur eine Katze - holen Sie sich eine Neue und gut ist....."

Dass bei vielen Menschen die Tiere genauso zur Familie gehören wie Kinder, Oma und Opa, ist für einige Menschen einfach unverständlich. Und wenn dann so ein Familienmitglied plötzlich spurlos verschwindet, das kostet dann wirklich Nerven, Kraft, viele Tränen und Hoffnungslosigkeit.

Da Tiere ja leider meist noch als "Sache" und nicht als Lebewesen gelten, greifen hier die gesetzlichen Bestimmungen genauso wie bei verlorenen und gefundenen Gegenständen, die auch im Fundbüro oder Polizei etc. abgegeben bzw. gemeldet werden müssen ((§ 965 BGB). Ein nicht gemeldetes Fundtier gilt auch als Fundunterschlagung.


Die ersten Schritten sollten also sein

beim zuständigen Tierheim Bescheid geben, dass Sie ein Tier gefunden haben. Genaue Beschreibung (am besten ein Foto) sowie den Fundort und Zeitpunkt mit angeben.

Vielleicht ist das Tier ja auch tätowiert, so dass man ggf. über diese Täto-Nummer den Besitzer ausfindig machen kann. Hier helfen die nachfolgend genannten Institutionen (Tasso, Tierschutzbund usw. - nähere Infos weiter unten) oftmals weiter.


Der nächste Schritt ist der Besuch bei einem Tierarzt, der feststellen muß, ob das gefundene Tier evtl. einen Chip trägt, anhand dessen man den Halter ermitteln kann. Für den Fall, dass das Fundtier vorübergehend bei Ihnen verbliebt und Sie noch andere Tiere zuhause haben, ist so ein Tierarztbesuch auch immer angezeigt, damit eventuelle Krankheiten etc. behandelt werden können und so eine Ansteckung ihrer Tiere vermieden wird. Hier anfallende Tierarztkosten können Sie dem Besitzer (falls er gefunden wird) in Rechnung stellen.


Auch im Internet gibt es zahlreiche Stellen, an denen man gefundene Tiere melden kann.

Ganz wichtig ist hier

 (das ist eine Institution, bei Tiere kostenlos registriert werden können und im Vermißtfall schneller dem Besitzer zurückgebracht werden können). Einfach Logo anklicken, dann kommt man auf die entsprechenden Seiten.

Telefon: 24-Stunden-Notruf-Hotline: +49 (0) 6190 937.300

Dann gibt es noch den Deutschen Tierschutzbund (klick das Logo an, dann kommt man direkt auf die Homepage dort)

Auch hier können Fundtiere gemeldet werden.


Ein Fundtier kann nach erfolgter Meldung bei den zuständigen Behörden/Ämtern "behalten" werden. Allerdings ist hier eine Begrenzung vorgesehen, dass der tatsächliche Besitzer sein Tier zurückfordern kann, man sozusagen nur als bedingter Besitzer betrachtet wird. Hierfür gibt es eine Frist von 6 Monaten nach Meldung des Fundtieres bei den entsprechenden Stellen.

Es muss weiterhin sichergestellt sein, dass es artgerecht untergebracht und versorgt wird.


Zusätzlich gibt es viele Möglichkeiten, eventuelle Besitzer ausfindig zu machen.

Beim "unterwegs sein" in der Umgebung darauf achten, ob Zettel mit vermissten Tieren an Bäumen usw. hängen.

Man kann in einem Fundfall selber auch an Bäumen/Laternen usw. in Folie eingeschweißte Zettel anbringen, auf dem ein Foto des Tieres (hier aber nach Möglichkeit gravierende Merkmale nicht fotografieren - die muss der richtige Besitzer bei der Beschreibung des Tieres angeben - wie z.B. eine bestimmte Fellfärbung oder Zacken im Ohr usw.). Damit wird es etwas sicherer, dass auch der richtige Besitzer sein Tier zurückbekommt und nicht irgendjemand recht günstig oder umsonst an ein Tier herankommt.

Ebenso sollten Tierärzte, Zoohandlungen, Supermärkte usw. mit einem Fundzettel bestückt werden.

Eine Kleinanzeige in der hiesigen Tageszeitung könnte auch ein Weg sein, den Besitzer des Fundtieres ausfindig zu machen.


Es gibt aber leider auch noch den Fall, wenn man z.B. Zeuge eines Unfalls mit einer Katze/einem Tier wird. Hier habe ich gesondert noch ein paar Worte dazu gesagt

Klick hier


Was mir sehr wichtig ist, dass viele Menschen erfahren, wie sehr die Besitzer von IHRER Fundkatze manchmal leiden, sich die Augen aus dem Kopf heulen, weil sie nicht wissen, was aus ihrem Liebling geworden ist.

Denken Sie bitte bei einem Fundtier immer daran, dass so ein Tier ggf. auch ein richtiges Zuhause hat, wo es schmerzlich vermisst wird von der Familie.

 

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