Mit Happyend ist immer besser :-))))

 

Endlich hab ich auch ein richtig schönes Zuhause gefunden; und das verdanke ich der Katzenmammi, die sich schon lange Zeit um mich gekümmert hatte.

Kennen gelernt hatte ich sie damals, als sie die beiden Katzen, die vom Balkon geworfen waren, eingefangen hat. Wenn sie diese beiden gefüttert hat, ist für mich auch oftmals noch was übrig geblieben. Natürlich wollte ich den beiden nix wegnehmen, aber wenn sie dann satt waren, habe ich mich darüber hergemacht :-)

Es war am Anfang ja noch ganz nett bei meiner Familie - viele Kinder, die mit mir spielten und nach draußen konnte ich auch immer, wenn ich Lust hatte. Aber irgendwann fing es dann an, daß mich meine Leute nicht mehr reinlassen wollten in die Wohnung. Ich bekam auch nichts mehr zu fressen und wenn ich verletzt war, war niemand da, der meine Wunden versorgte.

Eines Tages - es war  im Frühling - sah mich dann die Katzenmammi nach längerer Zeit wieder mal draußen. An ihrem Gesicht sah ich, daß sie sich ganz dolle erschrocken hat, als sie mich sah. Naja ich war ja auch kein Ausbund an Schönheit mehr, abgemagert und einige Verletzungen am ganzen Körper. Ich lief auf sie zu und schmuste mit ihr, denn die Katzenmammi mochte ich schon immer sehr gerne. Sie hatte nämlich immer irgendwas leckeres in der Tasche oder auch mal ne Dose richtig tolles Futter. Vor allem schmuste sie immer ganz toll mit mir - streichelte mich - nur auf den Arm, das mochte ich nicht so gerne.

Von diesem Tag an kam sie jeden Abend zu mir herunter, rief mich oder klapperte nur mit der Dose Futter. Ich hab mich schon jedes Mal drauf gefreut, wenn ich sie hörte - sofort kam ich angerast - egal, wo ich grade war, aber ihr Rufen hab ich immer gehört.

Meistens hörte ich ja auch schon, wenn sie mit ihrem Auto nach Hause kam, das kannte ich unter tausenden heraus. Manchmal hab ich mich auch mal ins Auto reingetraut und mich darin umgesehen. Aber irgendwie wars nicht das richtige für mich son Auto.

So verging fast das ganze Jahr, meine Leute ließen mich immer noch nicht wieder ins Haus - naja, bei den vielen Kindern, die sie hatten und den ganzen Hunden - da fühlte ich mich auch schon gar nicht mehr so wohl.

Aber einmal war es ja sehr komisch; Katzenmammi und eine Nachbarin (die mich auch zwischendurch immer mal gefüttert hat) standen draußen und warteten auf mich; ich bekam auch was zum Futtern; aber was war das? Die Nachbarin griff mich und stopfte mich in einen dunklen Kasten, die Tür ging zu, ich wurde irgendwo reingestellt, und dann hörte ich Katzenmammi sprechen. Was geschah denn nun wieder? Ich hörte, daß die Katzenmammi dann ganz böse zur Nachbarin sagte: "So eine blöde Kuh; erst will sie die Katze haben und jetzt - von einer Sekunde zur anderen nicht mehr! Weiß die eigentlich, was die will?" Jetzt verstand ich gar nichts mehr. Wer war damit gemeint? Ich etwa?

Plötzlich wurde ich wieder hochgehoben und auf dem Boden abgestellt, die Tür ging auf und ich konnte wieder heraus. Was sollte das bloß bedeuten? Mußte ich jetzt doch hierbleiben? Ich bekam also kein neues Zuhause? Ach ist das eine Sch....


Die Zeit verging weiter und mittlerweile wurde es schon ziemlich empfindlich kalt draußen. Ich hatte zwar wieder ein gutes dickes Fell und auch wieder Fett auf den Rippen, aber wenns denn so doll regnete und auch kalt war, hab ich schon manchmal arg gefroren da draußen.

Dann kam auch wieder diese blöde Zeit, als die Leute anfingen, mit diesen lauten Dingern zu werfen - sie heulten, fielen auf den Boden oder explodierten in der Luft mit einem Riesengetöse. Da hab ich echt oftmals ziemlich große Angst gehabt. Aber wo sollte ich hin und mich verstecken? Überall knallte und krachte es doch so. An diesen Tagen bin ich der Katzenmammi oft bis zu ihrer Haustür hinterher gelaufen, weil ich hoffte, daß sie mich einfach mit reinnehmen würde. Leider sagte sie dann immer, daß es nicht geht, daß sie mich mitnimmt. Ihre Katzen würden aber ziemlich Rabatz machen und so viel Platz hätte sie auch nicht mehr.

Ich war dann immer sehr traurig, denn bei ihr hätte ich ein Super-Zuhause gehabt - das weiß ich sicher.

Schließlich kam der Tag, an dem das Geknalle und Geböller immer am schlimmsten war, näher. Ihr Menschen nennt das Silvester. Für mich war es in den letzten Jahren immer der schlimmste Tag schlechthin.

Aber dieses Jahr hab ich echt Glück gehabt. Einen Tag vor Silvester - nachmittags - kam die Katzenmammi an und rief mich. Ich lief sofort los, obwohl es um mich herum krachte und knallte. Aber ich wußte ja, daß ich jetzt erstmal was zu Fressen bekam und etliche Streicheleinheiten. So auch jetzt. Aber was war das? Da stand ja noch ne Frau und wieder mit diesem komischen Kasten in der Hand. Ach was - egal - ich hab erstmal Hunger. Als ich am Futtern war, spürte ich plötzlich, daß mich die Katzenmammi hochnahm und ruckzuck in diesen Kasten steckte. Die Tür ging zu und ich wurde davon getragen.

Das Gekrache wurde viel leiser und ich spürte auch, daß es viel wärmer wurde. Wo war ich jetzt? Die Tür wurde aufgemacht und ich konnte wieder raus. Naja, erstmal war ich doch sehr erschrocken und hab die Katzenmammi angefaucht - aber nicht richtig böse. Ich hatte nur ein kleines bißchen Angst. Dann sah ich mich um, und was ich sah, gefiel mir. Hier stand ein großes Bett, das mich gleich zum Kuscheln einlud. Ich sprang aufs Bett, legte mich hin und schlief gleich ein.

Jetzt sah die Katzenmammi erst, daß ich auch eine Verletzung am Kopf hatte. Aber sie fummelte nicht an mir herum, sondern ließ mich erstmal total in Ruhe. Das war ja richtig schön hier. Mal sehen, was da noch so passiert, dachte ich noch, bevor mich das Land der Träume erreichte.

Einige Zeit später kam sie dann wieder ins Schlafzimmer, legte sich ins Bett und sah mich an. In der Zwischenzeit hatte ich mir das Schlafzimmer schon mal etwas genauer angesehen, Aber jetzt sprang ich sofort wieder aufs Bett, ging bis zu ihrem Kopf und schmuste erstmal ne ganze Runde mit ihr - Köpfchen geben, schnurren, treteln - alles was ich zur Verfügung hatte, hab ich eingesetzt. Ich fühlte mich hier einfach nur sauwohl. Ich hab erstmal die ganze Decke zusammen getretelt (mit allen 4 Beinen), habe total gesabbert und geschnurrt wie eine Nähmaschine. Ich konnte und konnte nicht aufhören damit. Ich wollte ihr zeigen, daß ich es absolut klasse fand, daß sie mich nun endlich doch mitgenommen hat und ich endlich endlich wieder sicher war. Endlich habe ich wieder ein richtiges Zuhause und daß bei so einem Menschen - super - klasse - katzenglück!!!

Am nächsten Tag aber nahm sie mich, packte mich wieder in diesem Kasten und los ging es. Aber wohin denn nur??? Ich will hier nicht wieder weg - ich will hierbleiben - hier bei der Katzenmammi!!! Die Fahrt ging aber erstmal zum Tierarzt. Dort bekam ich eine Spritze und die Wunde wurde sauber gemacht und versorgt. Dann wieder rein in diesen Kasten und wieder ins Auto. Und wohin jetzt???

Die Fahrt dauerte viel länger als vorhin - wo komme ich jetzt bloß hin??? Schließlich merkte ich, daß ich wieder getragen wurde. Wir kamen in eine Wohnung, dort wurde die Tür aufgemacht und ich durfte wieder raus. Die Frau sah mich an und sagte: "Oh das ist aber ein wunderhübscher Kater". Klar bin ich das :-)))

Jetzt mußte ich mich erstmal ein bißchen umsehen hier; ich spazierte durch die Wohnung und begrüßte die anderen Katzen mit einem freundlichen Nicken.

Dann hab ich auch mal das Futter probiert, was da überall rumstand - also gar nicht schlecht hier.

Die nächsten Wochen vergingen und ich fühlte mich hier auch sehr wohl - fast genauso wie bei der Katzenmammi. Die Katzenmammi hätte mich ja auch gerne selber behalten, hab ich dann mitgekriegt; aber das war doch sehr riskant; weil diese blöden Leute, wo ich vorher gelebt habe, nämlich in der Nachbarschaft wohnten. Und dann hätte sie aber ganz sicher großen Ärger mit denen bekommen.

Die ganze Zeit, die ich jetzt hier bei meiner Pflegemama lebe, waren immer mal wieder Leute da gewesen; aber irgendwie wars noch nicht die richtige Chemie. Eines Tages kamen dann mehrere Leute zu meiner Pflegemamma und sahen sich mal um bei uns. Also bei diesen Leute hatte ich gleich ein gutes Gefühl. Und was soll ich Euch sagen ..., die haben mich dann auch mitgenommen - für immer ein neues Zuhause. Jetzt habe ich wieder eine richtige Familie - mit Kind und Kegel - und ich ....

ICH BIN HIER DER BOSS!!!

Die erste Zeit in meinem neuen Zuhause war schon sehr stressig; mein neues Frauchen war mit mir so oft bei diesem Tierarzt; der ihr dann auch sagte, daß mein Immunsystem und einiges andere nicht in Ordnung war. Sie hat in den ersten Wochen und Monaten ziemlich viel Geld und Zeit investiert, bis ich wieder fast gesund war.

Sogar in den Urlaub hat mich meine neue Familie gleich mitgenommen. Zur Katzenmammi sagte mein neues Frauchen: "Ich geb ihn doch jetzt nicht schon wieder woanders hin! Er soll doch wissen, daß wir ihn niemals mehr hergeben!"

Nach dem Urlaub sind wir dann auch noch umgezogen in eine andere Wohnung; und das war nochmal richtig Streß für mich. Ich mußte also schon wieder zum Doktor und Spritzen und als son Zeug bekommen. Aber jetzt ist es alles okay. Mir gehts wieder viel viel besser. Und meine Familie und ich können ja gar nicht mehr ohne einander.

Klar hat die Katzenmammi nachgefragt, wo ich jetzt bin und sie hat auch schon oft mit meinen neuen Leuten telefoniert. Nur besucht hat sie uns - naja mehr mich - aber noch nicht. Ich hoffe aber sehr, daß sie das noch oft macht -

denn vergessen werde ich

die Katzenmammi

niemals!!!!

 

 

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