Meine Menschen und ich kamen grad aus dem Urlaub aus Dänemark. Bisher haben sie mich ja jedes Mal mitgenommen, aber nach diesem Ereignis werden sie es wohl nicht mehr machen.

Nach ca. der Hälfte der Strecke wurde vereinbart, daß wir eine Pause machen wollten auf einer Raststätte. Also fuhren wir rauf, ich bekam mein Katzengeschirr angelegt und dann gings raus zum Pipi-machen.

Als mein Frauchen mit mir zum Auto zurückkam, stand neben unserem Wagen ein anderes Fahrzeug, an dem noch Leute standen, die aber einen Höllenkrach machten, so daß ich mich total erschreckt habe.

Ich wollte jetzt nur noch runter von Frauchens Arm, krallte mich dort erstmal richtig rein, damit sie mich los läßt und ich runter auf den Boden konnte. Dort habe ich mich dann als erstes aus diesem blöden Katzengeschirr befreit, indem ich mich so dünn machte, wie ich nur konnte. Als ich das endlich los war, wollte ich nur noch weg ins Gebüsch. Mein Frauchen hatte sich zwar noch so halbwegs auf mich geworfen, aber gegen mich hatte sie keine Chance mehr. Ich war so böse und ängstlich, daß ich jeden und alles angegriffen hätte.

Nun saß ich also im Gebüsch, meine Menschen fingen an mich zu suchen, riefen und lockten mich; aber ich hatte zuviel Angst, daß diese lauten Leute immer noch da waren. also blieb ich erstmal, wo ich war.

Nach einer geraumen Zeit sah ich dann aus meinem Versteck heraus, daß meine Menschen alle ins Auto stiegen und losfuhren - was; sie fuhren los, ohne mich mitzunehmen??? Das kann doch nicht wahr sein - nein nein, sie kommen sicher gleich wieder, um mich zu holen.

Aber die Zeit verging; es wurde hell, es wurde viel viel lauter hier - ein Auto nach dem anderen kam hier auf dem Rastplatz an, aber meine Leute kamen nicht zurück. Als es Abend wurde, hatte ich die Hoffnung aufgegeben, daß sie zurückkommen,um mich zu holen.


Also bin ich langsam los, um die nähere Umgebung mal zu erkunden, denn mein Magen fing auch langsam an zu knurren. Ich schlich unter den Büschen entlang, mußte schließlich eine kleine Straße überqueren und bin dann auf so eine Art Hinterhof der Raststätte angekommen.

Dort habe ich mich auch erstmal wieder verkrochen - man weiß ja nie, was da alles so rumgeistert. Weiter hinten sah ich auch noch ein paar Häuser stehen, an die ich mich aber jetzt noch nicht rangetraut habe.

Die Nacht verging, der nächste Tag, die nächste Nacht - und so langsam wurde ich sehr sehr traurig darüber, daß meine Menschen mich doch tatsächlich hier alleine zurück gelassen haben. Nun mußte ich also sehen, wie ich mich jetzt durchschlage.


Am nächsten Abend aber geschah etwas merkwürdiges - plötzlich hörte ich jemanden meinen Namen rufen. Die Stimme kannte ich nicht und den Menschen dazu auch nicht, also hab ich mich auch gar nicht getraut zu antworten, denn vor fremden Menschen hab ich schon immer Angst gehabt.

Dieses Rufen dauerte eine ganze Weile, aber dann wurde es wieder still. Jedoch am nächsten Tag hörte ich plötzlich 2 Stimmen, die meinen Namen riefen. Ich traute mich aber immer noch nicht heraus aus meinem Versteck, obwohl es soooooo lecker nach frisch gebratenem Hähnchen roch.

Aber auch nach ein paar Stunden waren diese Stimmen wieder fort. Aber was war das??? Sie hatten mir eine große Portion Hähnchen hiergelassen - klasse - endlich was anständiges zu futtern :-))))

Am nächsten Abend hörte ich diese Stimmen wieder, dieses Mal aber viel weiter entfernt von mir. Es hörte sich an, als wenn sie dort in dem Naturschutzgebiet nach mir suchen würden. Zwischenzeitlich kamen die Stimmen auch mal näher, aber nicht mehr so dicht, wie gestern abend. Schade, vielleicht hätte ich mich heute ja doch mal getraut ;-)))Irgendwann sah ich diese beiden Menschen dann aber ins Auto steigen und wegfahren. Und dieses Mal hatten sie mir auch nichts zu fressen da gelassen.

Vor lauter Traurigkeit und Hunger bin ich dann irgendwann eingeschlafen. Aber was war das???? Diese Stimme kannte ich !!! Ohhhhhh mein Frauchen ist wieder da!!!! Ich hab ihr sofort geantwortet: "Hallo hier bin ich - hier hier hier"!!!!!!!


Aber bevor mein Frauchen mich dann gefunden hatte, verging noch eine ganze Weile, dann aber waren wir nicht mehr zu halten - ich lief auf sie und sie lief auch mich zu, nahm mich auf - nein in den Arm und brachte mich auch gleich wieder ins Auto. Dort stand auch mein Korb, in den ich mich sofort reinkuschelte. Endlich, endlich, endlich wieder zuhause - meine Menschen!!!


Natürlich hat mein Frauchen danach sofort bei Angi in Hamburg angerufen (morgens um 3.30 Uhr). Aber ich glaube, Angi hat das anfangs gar nicht so verstanden, denn sie rief kurz darauf nochmal an, und Frauchen mußte das alles nochmal von vorne erzählen.

Zu diesem Zeitpunkt waren wir schon wieder auf dem Weg nach HAUSE!!!

 

Liebe Katzenbesitzer/innen - mit dieser "Geschichte" möchte ich euch "nur" etwas deutlich machen: Wenn ihr uns mit auf Reisen nehmt (da ist ja nix gegen einzuwenden), dann aber nur in einem Katzenkorb, eine Toilette im Auto, und laßt uns NIEMALS nur mit Katzengeschirr gesichert nach draußen. Denn, wenn wir uns erschrecken, dann haltet ihr Menschen uns auch nicht mehr - vor Schreck, wenn wir euch kratzen und vor Kraft, die wir entwickeln, weil wir Angst haben.

Allzeit gute Fahrt und gutes Heimkommen wünscht euch

euer Tiger

 

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