In der Rubrik Tierschutz könnt ihr Geschichten nachlesen von ausgesetzten und/oder misshandelten Tieren, denen ich durch Zufall begegnet bin und auch Erlebnisse von ausgesetzten, nicht mehr gewollten und/oder wildlebenden Katzen, denen wir immer wieder begegnen, und wir immer wieder erleben, dass diese armen Kreaturen oftmals ein ziemlich hartes Leben führen.

Regelmäßiges Fressen wird dort zum täglichen Überlebenskampf und Verletzungen durch Kämpfe oder gar durch Menschenhand bedeuten oftmals den sicheren - und sehr sehr qualvollen Tod. Diesen verletzten Tieren kann man gar nicht helfen; weil sie sich nicht einmal anfassen lassen, geschweige denn zum Tierarzt bringen lassen. Und ohne ärztliche Behandlung verenden solche wildlebenden Katzen ganz qualvoll irgendwo versteckt in einem Gebüsch oder verstecktem Ort, wo kein Mensch mehr hinkommen könnte.

Auch wenn ich jetzt mittlerweile eine ganze Zeit schon nicht mehr aktiv bin, hat sich an vielen Dingen nichts oder nur wenig geändert. Die in dieser Rubrik vorgestellten Seiten stammen ausschließlich aus meiner aktiven Tierschutzzeit.

Tierschutz ist ein Thema, wie es vielfältiger nicht sein könnte. Vor allem, was versteht man unter Tierschutz? Ist damit gemeint, Tieren ein würdiges Leben zu ermöglichen, sie von Schmerzen zu befreien, ihnen regelmäßiges Fressen zur Verfügung zu stellen? Oder Tiere, die vom Aussterben bedroht sind, zu retten? Wo und vor allem - wie soll man anfangen?

Oder soll man Tierschutz so verstehen, dass jedes Tier grundsätzlich in Menschen Hand kommen sollte - egal, ob es sich vielleicht draußen in der freien Natur wohler fühlen würde? Ich möchte hier meine Vorstellungen von Tierschutz vorstellen.

Mein Hauptaugenmerk liegt bei dem Tierschutz für Katzen. Ich lebe mittlerweile seit über 20 Jahren mit Katzen zusammen. Eine Zeitlang war ich in einer privaten Katzenschutzgruppe tätig - was mir aber dort gar nicht gefallen hat, war u.a. die Art und Weise, wie dort der Tierschutz praktiziert wurde. Deshalb habe ich mich entschlossen, die Arbeit in der Katzenschutzgruppe aufzugeben.

Jetzt händel ich das also wieder so wie früher - wenn mir etwas auffällt, dann kümmere  ich mich darum. Es ist schon sehr schade, dass viele private Gruppen diese Vereinsmeierei an sich haben - scheint aber nicht auszusterben.

Im Laufe dieser Zeit habe ich viel über Katzen gelernt - vor allem über wildlebende Katzen, um deren Wohl ich mich in den letzten Jahren vermehrt bemühe. Das heißt aber nicht, dass ich vor anderen Dingen die Augen verschließe.

Was ich sehr wichtig finde ist, dass jeder, der oder die Tierschutz macht, immer darauf bedacht sein sollte, wirklich das beste oder möglichst beste für das Tier zu machen. 

Ich denke da zum Beispiel an wildlebende Katzen, die in irgendeiner Wohnung oder Haus eingesperrt werden, damit sie zahm werden können und vermittelt werden sollen. So ein Unterfangen finde ich für Katzen, die lange Zeit draußen wild gelebt haben, einfach nur furchtbar. Sie fühlen sich einfach nur eingesperrt und eingeengt. Womöglich werden sie dann auch noch mit vielen anderen Katzen zusammengewürfelt, weil es aus Platzgründen nicht anders geht.

Oder wenn Notfallkatzen aufgenommen werden müssen. Es ist besser, diese Tiere erst einmal getrennt von den anderen zu halten und sie vom Tierarzt untersuchen zu lassen, weil man ja nie 100%ig weiß, ob die Tiere krank sind. Außerdem sind solche Tiere sowieso erstmal total geschockt, weil sie woanders hinkommen - alles neue fremde Gerüche, fremde Umgebung und dann müssen sie sich auch gleich mit anderen Tieren auseinandersetzen - Stressfaktor ganz oben.

Dass so etwas aber der reinste Stress für Katzen (für alle Katzen wohlgemerkt) ist, daran denken dann viele Menschen einfach nicht. Sie wollen einerseits wirklich etwas Gutes tun und andererseits machen sie mit so einem Verhalten - meiner Meinung nach - einen schlimmen Fehler. Einmal für die Wildlinge und zum anderen für die anderen - zahmen Katzen ebenso.

Der Stressfaktor für beide Seiten ist enorm. Die Katzen entwickeln dann ein Verhalten, dass sie bei einer späteren Vermittlung evtl. gar nicht mehr ablegen können - die neuen Besitzer sind dann frustriert, weil die schmusige Miezekatze nicht so ist, wie sie es sich vorgestellt haben und diese Tiere landen dann a) entweder im Tierheim oder b) einfach auf der Straße.

Dieses Hin- und Herschubsen von solchen verstörten Katzen habe ich leider hier in Hamburg schon mehrfach erleben müssen. Und diese Tiere dann wirklich wieder in ein für sie normales Katzenleben zu führen, bedarf einer wirklich langen intensiven und aufwendigen Arbeit. Manchmal ist es sogar unmöglich, eine so verstörte Katze wieder zu normalisieren. Das bedeutet dann für dieses Tier "UNVERMITTELBAR" zu sein und ihr Leben in einem Tierheim oder sonstwo verbringen zu müssen.

Und was wohl jedem bereits vom Menschen bekannt ist, ist die Tatsache, daß der Stressfaktor nicht nur zu Verhaltensstörungen führen kann sondern auch zu Krankheiten, denn alle Infektionskrankheiten, vor allem FIP, FIV und Leukose und sogar Katzenschnupfen kommen durch Stress zum Ausbruch oder werden begünstigt. Stress mindert in jedem Fall das Immunsystem. Das ist mindestens genau so schlimm wie Verhaltensstörungen, wenn nicht schlimmer.

Ich will hier jetzt wirklich niemanden angreifen oder besserwisserisch sein - ich möchte einfach nur meine Erfahrungen, die ich gemacht habe, für andere zugänglich machen.

Was mir sehr wichtig ist:

Nehmt nicht nur die Hilfe von örtlichen Tierschutzgruppen oder Tierheimen und sonstigen Institutionen in Anspruch, wenn ihr ein Tier abgeben wollt; sondern geht auch hin, wenn hier euch ein Tier anschaffen wollt, denn auch dort warten immer sehr viele Tiere darauf, dass  liebe Menschen sich ihrer annehmen und ihnen endlich ein schönes Zuhause ermöglichen!!!

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